Markttrends im Coaching
„Früher wurde Executive Coaching als Intervention betrachtet", sagt Jackie Sahm, "heute wird es als Mittel zur Leistungssteigerung gesehen, als Signal an die Führungskräfte, dass die Organisation weiterhin in sie investieren möchte.“ Auch das Thema Wohlbefinden von Führungskräften sei in letzter Zeit ein zunehmend wichtiges Thema im Executive Coaching geworden.
Ein weiterer Trend ist die Ausweitung von Coaching auf alle Ebenen, sodass nicht ausschließlich Führungskräfte davon profitieren. Die Technologie hat einige Barrieren für die Bereitstellung von Coaching für alle Mitarbeitende beseitigt. Künstliche Intelligenz im Coaching zeigt Potenzial und gewinnt ebenfalls an Einfluss.
Der Coaching-Markt ist stark gesättigt, was die Suche nach qualitativ hochwertigem Coaching erschwert. Allein die International Coaching Federation hat rund 93.000 Coaches zertifiziert. Es gibt zwar viele Anbieter für Zertifizierungen, aber keine regulierende Instanz und „Coaching“ ist kein geschützter Begriff. Bei so vielen Coaches variiert die Qualität genauso wie die Preise. „Verbraucher:innen sollten insbesondere skeptisch gegenüber Billig-Coachings sein“, warnt Jackie.
Bewertung von Coaching-Ergebnissen
„Die Ergebnisse des Coachings werden oft durch ‚Zufriedenheitsfragebögen‘ gemessen, in denen die Teilnehmenden angeben, wie ihnen das Coaching-Erlebnis gefallen hat", sagt Jackie. Etwa 86 bis 96 % der Teilnehmenden geben an, dass sie zufrieden waren und Coaching weiterempfehlen würden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die meisten Coaches exzellent sind. Vielmehr ist dies ein Hinweis darauf, dass die meisten Menschen die Aufmerksamkeit schätzen, die sie in einem Einzelcoaching naturgemäß erhalten.
Zufriedenheit und Freude lassen sich leicht messen. Die geschäftlichen Ergebnisse des Coachings zu messen, die sich in der Leistung der Führungskraft und ihres Teams widerspiegeln, ist schwieriger.
Anstatt nur Ratschläge oder Raum für unergiebige Diskussionen zu geben, konzentrieren sich qualitativ hochwertige Coaches auf Verhaltensänderungen, die zu messbaren Erfolgen für das Unternehmen führen. Wie Trainer:innen im Sport, die Wert auf Übung, Überprüfung und Verbesserung legen, sollte ein Executive Coach Übungsanweisungen geben und vom Coachee erwarten, dass er sich anschließend Feedback aus seinem Umfeld einholt. Der Coach sollte bei der Analyse der Ergebnisse helfen und kontinuierlich neue Übungsziele setzen. Auf diese Weise stellt er sicher, dass die Teilnehmenden die Verantwortung für ihren Fortschritt im Rahmen der organisatorischen Leistung übernehmen.
Assessment-basiertes Coaching
Der Hauptunterschied zwischen traditionellem Coaching und Assessment-basiertem Coaching liegt in der Verwendung eines validierten und qualitativ hochwertigen diagnostischen Instruments wie den Hogan Assessments. Diese sind auf die Vorhersage der Arbeitsleistung spezialisiert – d.h. auf die Art und Weise, wie sich das Verhalten einer Führungskraft oder einer Person auf ihr Arbeitsumfeld auswirkt. Assessment-basiertes Coaching bietet viele Vorteile:
Messbar
Assessment-basiertes Coaching zeichnet sich durch seine Messbarkeit aus. So wie ein Arzt nicht ohne vorherige diagnostische Verfahren behandeln sollte, sollte ein Coach keine Führungskraft ohne eine gründliche Eingangsbeurteilung begleiten. Coaching, das auf einem fundierten Assessment aufbaut, schafft einen klaren Ausgangspunkt, von dem aus ein Coachee seine Entwicklung in Angriff nehmen kann. Eine objektive Beurteilung ermöglicht zudem die Festlegung klarer Ziele, die integraler Bestandteil eines guten Coaching-Plans sind. Um Lewis Carroll zu zitieren: "Wenn du nicht weißt, wohin du gehst, wird dich jeder Weg dorthin führen.“
Erkenntnisreich
Coaches benötigen Informationen über die Verhaltensstärken und potenziellen Schwächen, die eine Person in ihr Umfeld einbringt. Dies müssen auch die Teilnehmenden wissen. "Beurteilungen wie durch Hogan Assessments können eine mächtige Quelle der Selbsterkenntnis sein, die eine Führungskraft nirgendwo anders bekommen kann", sagte Jackie. Manchmal zögern Mitarbeitende, ihre wirkliche und ehrliche Meinung zu äußern, wenn sie direkt danach gefragt werden. Dies kann dazu führen, dass Führungskräfte Rückmeldungen erhalten, die unvollständig oder sogar verzerrt sind. Objektive Assessments können helfen, Fehlverhalten und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen.
Zertifizierungspflicht
Assessment-basiertes Coaching hebt sich von anderen Coaching-Formen auch durch die Zertifizierungspflicht ab. Da es keine zentrale Regulierungsinstanz für Executive Coaching gibt, greifen Kund:innen oft auf Zertifizierungsnachweise zurück, um die Kompetenz eines Coaching-Anbieters einzuschätzen. Das Fehlen solcher Zertifizierungen kann ein Hindernis darstellen, insbesondere für größere Unternehmen, die klare Kriterien für die Auswahl eines Coaching-Anbieters haben und Zertifizierungen erwarten, die den Anforderungen ihrer Organisation entsprechen.
Transformierend
Ein qualitativ hochwertiges Assessment kann erheblich zur Verbesserung der Coaching-Qualität sowohl für Coachees als auch für Coaches beitragen. Nachhaltiges, bedeutungsvolles und tiefgreifendes Coaching resultiert aus validen Assessments, die die Bandbreite und Komplexität individueller Unterschiede angemessen erfassen, anstatt die Persönlichkeit auf einige wenige Typen zu reduzieren. Evidenzbasierte Tools wie die Hogan Assessments können, wenn sie von kompetenten Expert:innen richtig angewendet werden, das Selbstverständnis einer Führungskraft in Bezug auf sich selbst und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen grundlegend verändern. Jackie Sahm betont: „Coachees machen Aussagen wie ‚Das hat mein Leben verändert. Ich wünschte, ich hätte diese Einsichten früher in meiner Karriere gehabt. Vielen Dank für dieses wertvolle Geschenk‘.“
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel, der ursprünglich im Hogan Assessments Blog veröffentlicht wurde und fasst Episode 79 des Podcasts "The Science of Personality" zusammen.
